Projekt: Kulturgeschichte
Theodor Wiegand und der politische Charakter der Kultur
Theodor Wiegand (1864-1936) machte sich als Archäologe in kleinasiatischen Ausgrabungsstätten wie Priene, Pergamon und Milet einen Namen. Er leitete in den Jahren der Weimarer Republik als Direktor der Antikenabteilung der Museen in Berlin u.a. den Aufbau und die Einrichtung des Pergamon-Museums zu Berlin. Als Präsident des Archäologischen Instituts des Deutschen Reichs gestaltete er dessen Positionierung in der Gleichschaltungsphase des Nationalsozialismus. Wiegands archäologisches Wirken vollzog sich stets im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik, von Kulturkontakten und deutsch-europäischem Kulturnationalismus. Dieses Feld und seine Dimensionen zu vermessen sowie exemplarische Aussagen in Bezug auf den politischen Charakter der Wissenschaften im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu erarbeiten, sind Ziele der biographischen Studie.